Enzyklopädie: Das wachsende Wissen der Welt in einem Werk

John Le Rond d´Alembert

 

 

Die Herausgeber der erst in jüngster Zeit erschienenen Enzyklopädie, der „Bibel der Aufklärung“ , sind der bekannte Übersetzer und Autor Denis Diderot sowie John Le Rond d`Alembert. Die insgesamt auf 35 Bände angelegte Enzyklopädie beinhaltet die „interessantesten, ansprechendsten, pikantesten und philosophischsten Artikel des Großen Wörterbuches“1.  Sie entwickelte sich sehr schnell zum Verkaufsschlager. Diese große Resonanz war anfangs unbeabsichtigt; so lag die anfängliche Absicht des letztendlich entstandenen Werkes in der Übersetzung der in London erschienenen „Cyclopedia“ von Chamber in das Französische. Die gebildeten Menschen aller Bereiche der heutigen Zeit wurden herangezogen, an diesem immensen „Nachschlagewerk“ mitzuarbeiten, um ihr Wissen in der Bevölkerung zu verbreiten.

Folglich enthält sie die gesamte französische Literatur unseres höchst bedeutsamen Jahrhunderts.

Wichtigstes Prinzip aller Mitarbeiter -  unter ihnen Rousseau und Voltaire -  war die Verbreitung des aufklärerischen Denkens. Somit geht der machtvollste und entscheidendste Einfluss unseres Jahrhunderts - welches auch in der Zukunft von großer Bedeutung sein wird- von diesem hoch angesehenen Werk aus.

 

 

 

Die berühmte Enzyklopädie

Denis Diderot

 

 

Der schon im letzten Jahrhundert begonnene Krieg gegen die Traditionen und die wissenschaftlichen Entdeckungen unserer Zeit bleiben keineswegs in der Enzyklopädie unerwähnt. Beides trug zu einer grundlegenden Änderungen im Denken bei. Durch die Aufforderung zu aufklärerischem Denken kam es zu bedeutenden Veränderungen im Leben unserer Menschheit.

Die menschliche Vernunft schließlich half, Wahrheiten - mit Hilfe wissenschaftlicher Entdeckungen - ins Leben zu rufen. Dies führte soweit, dass endlich Skepsis an die Stelle der Leichtgläubigkeit und alten Traditionen trat und somit erhebliche Fortschritte möglich wurden.

Ohne Zweifel ist erkennbar, dass die Enzyklopädie die Tore für die weitere Entwicklung in sämtliche Bereiche öffnete: Skeptizismus und Rationalismus traten immer mehr ans Licht.

Im Jahre 1751, nunmehr vor fast zwei Jahrzehnten, erschien der erste Band in Paris, der zweite folgte kurze Zeit später. Diese Veröffentlichungen erhielten große Zustimmung und Anerkennung – mit Ausnahme der der Kirche, welche heftige Kritik ausübte. Auf ihr Betreiben mischte sich schließlich der Zensor in das Geschehen ein und der König verbot die weitere Veröffentlichung des Nachschlagewerks.

Doch schon ein halbes Jahr später wird der Druck weiterer Bände „ohne amtliche Erlaubnis, aber mit stillschweigender Duldung“2 wieder aufgenommen, so dass weitere fünf Bände erscheinen konnten.

Doch schon im Jahre 1757 kam es erneut zu einem Verbot der Veröffentlichung der Enzyklopädie. Daraufhin legten viele der bedeutendsten Verfasser ihre Arbeiter für die Enzyklopädie nieder. Doch trotz dieser Enttäuschungen blieb Diderot seinem Vorhaben treu und bemühte sich um ein anhaltendes hohes Niveau der Enzyklopädie. Erst kürzlich musste er mit Entsetzten feststellen, dass viel Material seiner Arbeit vom Verleger André-Francois-Le Breton,  gestrichen wurde. Dennoch führte Diderot seine Arbeit fort3. Bis zum heutigen Zeitpunkt sind noch nicht alle 35 Bände der Enzyklopädie erschienen. Doch wir hoffen, dass der Zeitpunkt der Vervollständigung der 35 Bände nicht mehr lange auf sich warten lassen wird und die Enzyklopädie das Publikum auch in Zukunft  begeistern und belehren wird.

Jasmin Menke

Anmerkungen der Herausgeber des Nachdrucks:

1 Die unendliche Weltgeschichte, 1994, S. 412

2 a.a.O., S. 416

3 a.a.O., S. 412 ff.